Unter dem Begriff Lenti oder Lentikular stellt sich jeder Optiker etwas anderes vor. Hier möchten wir Ihnen einen Überblick über die möglichen Varianten geben und den großen Begriff Lentikulargläser etwas näher erläutern.

Grundsätzlich gilt, dass Lentikulargläser einen eingeschränkt optisch nutzbaren Bereich haben. Gemeinsamer Hintergrund dieser Einschränkung ist es, die Mitten- und Randdicken und die Gewichte dieser Gläser mit ihren meist sehr hohen optischen Wirkungen, drastisch zu reduzieren.

Lenti AS und Omega Lenti AS erhalten Sie bei uns in Kunststoff im Index 1.50.

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Lenti AS und Omega Lenti AS erhalten Sie bei uns in Kunststoff im Index 1.50.

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Lentikular und Expert Lenti erhalten Sie bei uns in Kunststoff in den Indizes 1.60, 1.67 und 1.74 in den abgebildeten Randtypen A, B und C (Mineral auf Anfrage). Durch die spezielle Randgestaltung müssen Lentikular und Expert Lenti noch von Hand poliert werden!

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Wir bei Frame Tec sind spezialisiert auf die Herstellung von hochkurvigen Sportgläsern mit Lentischliff, um eben auch Kunden mit höheren dioptrischen Wirkungen in den Genuss einer direkt verglasten Sportbrille kommen zu lassen.

Als erstes sollte man wissen das alle unsere Brillengläser aus halbfertigen Rohlingen, den sogenannten Blanks, hergestellt werden. Halbfertig deshalb, weil die Vorderfläche des Rohlings bereits die entsprechende Krümmung aufweist und deshalb nicht bearbeitet wird.

Jeder Blank hat eine spezifische Mitten- und Randdicke, welche vom Hersteller des Blanks vorgegeben wird. Im Normallfall haben Blanks mit höherer Frontkurve eine höhere Mittendicke und geringere Randdicke zur Herstellung von starken Plusgläsern – Blanks mit flacherer Frontkurve haben höhere Randdicken und geringere Mittendicken zur Herstellung von Minusgläsern.

Hier sieht man einen Blank, bei dem die fertige Vorderseite mit blauem Schutztape beklebt ist und der Block (Werkstückträger) schon befestigt wurde.

Wird nun der Rand des errechneten Glases dicker als der Rohling, bleibt ein kosmetisch unschöner Tragrand stehen. Die harte Kante des Tragrandes kann auch zur Beschädigung der Polierwerkzeuge führen.

Auch das Stehenlassen eines theoretisch errechneten Tragrandes garantiert noch nicht die Realisierbarkeit des Auftrages. Dies sieht man im Bild links.

Hier wurde das Glas zwar im ersten Schritt grob gefräst, konnte aber im zweiten Schritt nicht feingedreht werden, da der Freiformgenerator hier an seine Grenzen stieß. Diese Machbarkeitsgrenzen hängen von den verschiedensten Faktoren ab und lassen sich leider nicht vorausberechnen. Im abgebildeten Fall handelt es sich um ein Sportglas NuPolar 1.50 mit BC 6.25 und Werten von -8.00 im stärksten Hauptschnitt.

Somit fertigen wir Tragränder ohne Lenti nur, wenn wir sicher sind, dass das Glas realisierbar ist oder nach Rücksprache auf besonderen Wunsch des Kunden hin. In diesem Fall übernimmt der Kunde einen Teil des Bruchrisikos.

Hier kommt die Freiformfertigung ins Spiel. Die optisch nutzbaren Durchmesser und die Randverläufe werden von uns individuell für jeden Auftrag einzeln berechnet, um das optimale Ergebnis zu erzielen. Sowohl bei Minus- als auch bei Plusgläsern wird die Lentikularfläche auf der Rückseite gefertigt. Bei farbigen Gläsern ist das Lenti von außen in keinem Fall zu sehen. Aber auch bei klaren oder phototropen Gläsern ist der Übergang sehr unauffällig.

Hier finden Sie einige Berechnungen und Bilder von Sportlentis in Plus und Minus.

 

adidas evileye halfrim in Größe L

R / L +2.00 Add 2.00

PD R / L 32.5

y R / L 25.0

Gleitsicht HD2 1.67

horizontale Querschnitte:

Bild links ohne Lenti und Bild unten mit Lenti 55mm

Dickenersparnis von 1.6mm (von 7.3mm auf 5.7mm) Mittendicken

adidas evileye halfrim in Größe L

R / L -2.00 Add 2.00

PD R / L 32.5

y R / L 25.0

Gleitsicht HD2 1.67

horizontale Querschnitte:

Bild links  ohne Lenti / Bild unten mit Lenti 55mm

Dickenersparnis von 3.2mm (von 9.3mm auf 6.1mm) Randdicken